Es ist ein Spiel von Farbe und Form, von Licht und Leuchtkraft, von rhythmischer Komposition und Harmonie. Das Gegenständliche löst sich auf und wandelt sich in dynamischen Bewegungen zum Abstraktum. Diese Dynamik machen Robert Delaunay’s Werke aus. Das Kunsthaus Zürich nimmt uns mit in eine lichterfüllte Welt voller Eifeltürme und Flugzeuge.

Robert Delaunay und der Kubismus

Robert Delaunay gehört zu den Hauptvertretern des sogenannten kubistischen Orphismus. Diese eigenständige kubistische Stilrichtung entwickelt der Dichter und Schriftsteller Guillaume Apollinaire in seinen Schriften durch die Analyse kubistischer Denkart.

Als tragende Persönlichkeit des orphischen Kubismus legt Robert Delaunay (1885-1941) das Hauptgewicht auf die Farbe und entwickelt nach 1912 diese neue Variante der kubistischen Malerei. Sein Ziel ist es eine reine Malerei zu schaffen, welche beim Betrachter eine ungetrübte Sympathie hervorruft, gleichzeitig aber eine klare Konstruktion mit Bedeutung beinhalten soll.

Die Ausstellung: Robert Delaunay und Paris

Mit der Ausstellung Robert Delaunay und Paris (31.8.-18.11.18) nimmt uns das Kunsthaus Zürich mit in die Stadt der Lichter und des Lichts. Mit rund 80 Gemälden und Arbeiten auf Papier tauchen wir ein in die farbenfrohe Welt Delaunays, in die Kunst des 20. Jahrhunderts und in den Beginn der Moderne.

Die Ausstellung beginnt mit seinen frühen Werken vom Stil der Fauves (Fauvismus) geprägt. Die Kirche St-Séverin mit ihrer gotischen Säulenwand und dem lichtdurchfluteten Kirchenchor springen uns zuerst ins Auge. Aus dem dunklen Raum kommend, sehen wir den berühmten Eiffelturm von 1911, gefolgt von zwei Werken aus der Sammlung des Kunsthauses selbst (Formes circulaires. Soleil, Lune und Formes circulaires). Wir sehen die Serie der Fenêtres, die berühmte Disque sowie den Eiffelturm aus allen möglichen Perspektiven, bevor wir auf die etwas weniger dynamischen Portrait- und Sportbilder stossen. Die Ausstellung zeigt die Entwürfe für die Weltausstellung in Paris von 1937 und schliesst mit der in seinen letzten Jahren gemalten Gemäldeserie Rythmes sans fin ab. Ergänzend werden Fotografien und Filme von Delaunays Zeitgenossen wie beispielsweise Man Ray gezeigt.

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Paris als Inspirationsquelle für Delaunay

Die Stadt Paris dient dem Künstler als Inspiration für seine malerischen Experimente. So werden die auf Farbkontrasten basierende Bildsprache und die Verwendung von Kreisen als formale Elemente und kosmische Symbole zum Markenzeichen seiner Kunst. Für viele Pop Art Künstler dienen Delaunays Werke als Inspiration. Zeitgenossen von Delaunay, die sich ebenfalls zu den orphischen Kubismus-Künstlern zählen, sind beispielsweise Fernand Léger, Francis Picabia, Marcel Duchamp, Jacques Villon und Frank Kupka.

Ich wünsche euch eine farbenfrohe, lichterfüllte Besichtigung.

Weitere Details zur Ausstellung findet ihr in diesem Video (Englisch):

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Literatur

  • Braun-Kalberer, Esther et al. (Kunsthaus Zürich): Robert Delaunay und Paris, Heidelberg 2018.
  • Kunsthaus Zürich: Robert Delaunay und Paris.
  • Kunsthaus Zürich: Robert Delaunay und Paris. Farbe am Beginn der Moderne. Magazin 3, Zürich Juli 2018, S. 10-17.
  • Lampe, Angela: Robert Delaunay, Rythmes sans fin (Katalog), Paris 2014.
  • Thomas, Karin: Bis heute. Stilgeschichte der bildenden Kunst im 20. Jahrhundert, Köln 2000.

Bilderquelle: Kunsthaus Zürich, eigene Aufnahmen