Das Migros Museum für Gegenwartskunst zeigt vom 25. August bis 11. November 2018 die weiträumige Videoinstallation Show a Leg (Raus aus den Federn) der Künstlerin Pipilotti Rist. Die Besucher tauchen in der Ausstellung aus der Sammlung des Museums in eine traumähnliche Welt ein, die sich bunt, dynamisch und hypnotisch präsentiert.

Zugegeben, ich bin kein grosser Fan der Gegenwartskunst und ziehe die alten Meister der modernen Kunst vor. Gerade die Installationskunst bereitet mir oft Mühe, da ich denn Sinn im grösseren Kontext oft nicht erkennen kann. Doch gibt es immer Ausnahme-KünstlerInnen, die mich faszinieren, sei es durch Originalität oder Witz. Solch eine Ausnahme bildet die Installationskünstlerin Pipilotti Rist.

Die Ausstellung: Show a leg von Pipilotti Rist

Pipilotti Rist – Show a leg

In der Ausstellung Show a Leg tauche ich sofort in eine Fantasiewelt ein. Ein angenehm, entspannendes Gefühl stellt sich bei mir ein. Die Welt ist voller Farben und ich weiss nicht wohin zuerst schauen und gehen. Ich sehe bunte Lichterkegel und Vorhänge mit verschiedenen Texturen; gleichzeitig höre ich hypnotische Klänge aus verschiedenen Videosequenzen, die gezeigt werden. Trotz dieser Art Reizüberflutung, verursacht durch die vielen Bewegungen, die von überall her kommen, habe ich nicht das Gefühl überfordert zu sein. Vielmehr sehe ich mich eingeladen zum Verweilen, denn es bieten sich mir immer neue Szenen an – an den Wänden, am Boden und an der Decke.

Ausstellungsplakat

Und was ist in den einzelnen Installationen zu sehen? Vor allem starke Frauenfiguren. Diese zeigen sich einerseits verletzlich und sind sich dessen bewusst, andererseits lehnen sie sich gegen unterschiedliche Einschränkungen auf – sei es gesellschaftlicher, moralischer Art oder auch selbst Auferlegte. Sie spielen mit ihrer eben erlangten Selbstbestimmtheit.

So ertappe ich mich plötzlich – oder vielleicht einmal mehr – über das Glaubens- und Wertesystem unserer Gesellschaft nachdenkend. Und genau das gefällt mir an Pipilotti Rists Arbeiten – sie stehen in einem Zusammenhang und regen den Betrachter zum Nachdenken an.

 

 

Literatur

Bilderquelle: Migros Museum für Gegenwartskunst, eigene Aufnahmen