Felsenkrankenhaus Atombunker Museum in Budapest – noch nie davon gehört? Budapest ist bekannt für seine prachtvollen Bauten wie das berühmte Parlamentsgebäude direkt an der Donau oder die wunderschöne St. Stephans Basilika. Auch das auf dem Burgberg thronende Burgviertel im Stadtteil Buda, d.h. im westlich der Donau liegenden Stadtteil, ist eine Sehenswürdigkeit, die man nicht verpassen sollte. Doch nur Wenigen ist bekannt, dass genau unterhalb des Burgviertels eine historisch sehr interessante Einrichtung liegt – das ehemalige Felsenkrankenhaus (ungarisch: Sziklakórház Atombunker Múzeum).

Das Felsenkrankenhaus im 2. Weltkrieg – Luftschutzhospital & Bunker

Die Budaer Hügel sind gespickt mit unzähligen natürlich entstandenen Höhlen. Dies machte man sich während des 2. Weltkriegs zu Nutze in dem man die Höhlen im Burgberg miteinander verband und zu einem unterirdischen Krankenhaus ausbaute – das Felsenkrankenhaus. Während der Belagerung Budapests durch die Sowjets (1944/1945) war das kleinräumige Krankenhaus hoffnungslos überbelegt und es herrschten Temperaturen von über 30 Grad. In den engen Räumlichkeiten kann man sich die beklemmenden und fürchterlichen Zustände, die damals geherrscht haben mussten, gut vorstellen. Kommt hinzu, dass zu dieser Zeit noch geraucht werden durfte, was die Atmosphäre nicht gerade verbesserte.

«Streng geheim» bis ins Jahr 2002

Während dem Kalten Krieg und noch bis ins Jahr 2002 wurde das Krankenhaus als streng geheim eingestuft. Im Falle eines Atomangriffs hätten dort Überlebende behandelt werden können. Seit 2008 ist die Anlage als Museum umgestaltet und für die Öffentlichkeit zugänglich.

Das «Atombunker-Museum» von Budapest – ein atypisches Museum

Das „Felsenkrankenhaus-Atombunker-Museum“ bietet Führungen durch die Anlage an. Die Führung erfolgt in englischer Sprache und dauert eine Stunde. Man erfährt viel über den Alltag im Krankenhaus. Zudem sind die originalen medizinischen Gerätschaften und Instrumente zu sehen. Mit diversen Wachsfiguren wird der Krankenhausalltag gut veranschaulicht. Nicht zuletzt erfährt man viel über die Person Friedrich Born. Der Schweizer IKRK-Delegierte rettete, durch das Ausstellen von Schutzpapieren während des 2. Weltkriegs, mehrere Tausend ungarische Juden vor der Deportation. Schliesslich werden auch die schrecklichen Folgen der Atombombenabwürfe in Hiroshima und Nagasaki gezeigt. Insgesamt ein sehr interessanter und eindrücklicher Ausflug in die tragische Vergangenheit von Budapest! Ein Besuch lohnt sich nicht nur an heissen Sommertagen…

Eingang zum Felsenkrankenhaus-Atombunker-Museum, Budapest

 

Auf der offiziellen Website könnt ihr mehr über das Felsenkrankenhaus in Budapest erfahren und erhält zudem ein paar Einblicke ins Innere des Museums. Leider dürfen die Besucher keine Fotos von der Inneneinrichtung des Museums machen.

Einen guten Einblick ins Innere des Felsenkrankenhauses gibt euch auch das Video „Hospital in the Rock, Budapest“:

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Weitere Angaben zum Hospital in the Rock:

Eintritt: Erwachsene 4000 Forint (ca. 14 Fr.)
Adresse: Budapest, Lovas út 4/c, 1012 Ungarn (in der Nähe der Matthiaskirche)
Führungen: Auf Englisch oder Ungarisch. Führungen auf Deutsch werden unregelmässig angeboten (auf Anfrage)
Öffnungszeiten: Montag bis Sonntag 10Uhr bis 20Uhr

Reist du öfter nach Italien? Schau dir den Beitrag zu Verona an.

Bilderquelle: eigene Aufnahmen
Gastbeitrag von Remo S.